Quecke Elymus repens

Die Quecke:

Verbreitung: nördliche Halbkugel

Kohlehydrate:    54% ca 7% Tiricin, Vanilinglycosid, Inosid, Laevulose, Mannit, Saeposin

Eiweiß:                19-20%

Schleimgehalt:  11%

Fettgehalt:          1,5%

Mineralsalz:        Asche 5%, davon 12% Phosphorsäure, 13% Kali, Vitamin A & B, Kieselsäure

Aus dem Brief von Goethe an Charlotte von Stein (19.2.1881): „Ich bin recht wohl, und schreibe es dem Queckensaft [Extractum Graminis] zu den mir der Hofrath eingeschüttet hat.“

Das Spitzgras oder die gemeine Quecke

Wer hat den Landmann oder den Gärtner nicht schon nicht schon höchstlicht über sie erzürnt gesehen?Zwar wird sie auf den Wiesen als gutes Futtergras geschätzt, dessen Wurzel sogar vom Vieh gerne gefressen wird, und mit Recht: denn sie ist sehr nahrhaft.Allein die Quecke bereitet sich nur Ballzugern auf Äckern und in Gärten zum Schaden der verschiedenen Kulturen aus, und da sie sehr lange Wurzelausläufer hat, die äußerst schwer auszurotten sind, so ist sie eben im allgemeinen in jenen Ländern verhasst, die ihrer die ihrer nicht gerade notwendig bedürfen.Aber schon in Neapel wird sie als „Pferdefutter“ verkauft; in Sandgegenden dient sie zum befestigen des Flugsandes, sowie der Wälle und Dämme; und da die Queckenwurzel sehr viel Stärkemehl, Zucker und Gummi, also Nährstoffe enthältst kann sie auch zu Mehl zerrieben oder gemahlen zur Brotbereitung namentlich in teuren Zeiten benutzt werden, wie es schon die alten Ägypter taten….

Unser Unkraut ist aber auch ein sehr gutes Heilkraut.Versucht einmal eine seiner weißlichen mit Knoten versehenen Wurzeln! Sicherlich findet ihr sie angenehm und etwas süßlich-saftig. Sie gehört vermöge ihrer Bestandteile zu den auflösenden, erfrischenden , milderen, blutreinigenden gelinde Schweiß und wassertreibenden Mitteln und leistet als solches schätzenswerte Dienste.

Anwendungen

Darum wird sie als Absud bei Brustverschleimungen, Unterleibsstockungen, bei Leber- Milz- und Nierenverhärtung, Gelbsucht, Hautausschlägenund Verdauungsstörungen oft und mit Erfolg angewandt, da sie die Schleimabsonderung befördert, die Unterleibsfunktionen erleichtert, die Entzündungsschmerzen verringert, Verhärtungen erweicht und den Körper zugleich nährt. 

Ausserdem gibt es im Sommer nichts erfrischenderes als kalten Queckenabsud, den man nach Belieben ein wenig zuckern kann. Er ist sehr angenehm zu trinken Je nach Wunsch und Willen nimmt man 20-60 Gramm Queckenwurzel 1 Liter Wasser und lässt das ganze richtig sieden. Dieser Absud kann niemals schaden!
Man sammle die Queckenwurzel im Herbste und drischt oder schlägt sie aus….und trockne sie dann in kleinen Bündeln.
Auszug aus Kräutersegen von E.M.Zimmerer 1928